Welche Fähigkeit oder Eigenschaft hast du dir zuletzt bewusst angeeignet und was war deine Motivation dahinter?

Wenn man das „zuletzt“ etwas weiter fassen darf, dann sind es die Neurowissenschaften, die ich intensiv studiere. Unerlässlich, um sich selbst zu verstehen und Menschen nachhaltige Führung näherzubringen. 
Als Eigenschaft habe ich mir mehr Gelassenheit im Business angeeignet und den inneren Antreiber reduziert. Nach 30 Jahren Management und Selbständigkeit ist das gar nicht so leicht, aber siehe da: Der Output wird nicht gar nicht weniger. Damit bleibt mehr Fokus auf mein privates Umfeld, denn echte Freunde und Familie sind mein „Inner Circle“, mein Fundament des Lebens und kamen viel zu oft zu kurz.

Was tust du, um Klarheit, Wohlbefinden und Zukunftsfreude zu finden und wie häufig gelingt dir das?

2009 kam ich mit der Tradition der Shaolin in Berührung. Seit damals sind Achtsamkeit und Meditation fixer Bestandteil meines Tagesablaufs. Ich habe von Mönch Yan Yan gelernt: „Gehe immer im Geiste klar und sauber zu Bett!“ Gedankenreinigendes Walken oder Laufen gehören daher genau so zu meiner Abendroutine, wie das bewusst genussvolle Hören meiner Lieblingsmusik in Dankbarkeit für die schönen Dinge des Tages. Und diese Routinen gelingen mir tatsächlich fast täglich.

Welche Skills werden aus deiner Sicht in der Zukunft wichtig sein und wie kann man sie sich aneignen?

In der Arbeitswelt von VUCA und BANI wird die tagträumerische Selbstreflexion (Default Mode des Gehirns) eine Schlüsselkompetenz für ein beruflich wie privat gelungenes Leben sein. Das bewusste Durchbrechen des Always ON Modus hin zu einem Betrachten des eigenen Tuns und Handelns „von außen“ ist schon heute für Führungskräfte eine unerlässliche Fertigkeit geworden.
Mit kurzen, aber täglich praktizierten Besuchen der Auszeit-Inseln Achtsamkeit und Meditation lässt sich das wie eine Sportart sogar sehr einfach trainieren. Langsam, aber beständig sickert diese Praxis bereits bis in Executive Ebenen ein – schön!